Literaturtage Südostasien
Literaturtage Südostasien (Quelle: litprom)
Entdeckungsreise in die Vielfalt – eine literarische Kontaktaufnahme
Eine Veranstaltung von Litprom im Literaturhaus Frankfurt am 23. und 24. Januar
Es wird die vierte Veranstaltung dieser Art, nachdem Litprom in den vergangenen drei Jahren bereits mit großem Erfolg und deutschlandweiter Beachtung Literaturtage in Frankfurt durchgeführt hat (Arabische Welt 2012, Afrika 2013 und Mittelamerika 2014).
2015 steht mit Südostasien eine riesige, kulturell äußerst heterogene Region im Fokus. Sie umfasst Länder, die sich östlich von Indien und südlich von China befinden. Allein in Indonesien leben Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen, über 300 ethnische Gruppen, und neben der Nationalsprache Bahasa Indonesia werden mehr als 200 regionale Sprachen und Dialekte gesprochen. Südostasien blickt auf eine lange Kolonialgeschichte zurück; in seiner wichtigen historischen Rolle als Handelsknotenpunkt liegt die bemerkenswerte kulturelle und religiöse Diversität begründet. Eine Region voller Mythen und Legenden, die starkem gesellschaftlichem und politischem Wandel unterworfen ist – hier bei uns ist dieses hochinteressante Gebiet dennoch weitgehend terra incognita mit einer uns nahezu unbekannten Literatur. Die Literaturtage Südostasien sollen eine Entdeckungsreise in die Vielfalt sein, eine Annäherung an die Ferne, eine Kontaktaufnahme.
Kleiner Veranstaltungstip:
Am 23. Januar 2015 die Podiumsdiskussion um 16.15 Uhr im Lesesaal Literaturhaus Frankfurt
und am Abend des Tages um 19.30 Uhr: Der Körper ist meine Sprache - Diskussion und Lesung von Gedichten von Ulrike Draesner zusammen mit Afrizal Malna/Indonesien, ebenfalls im Literaturhaus Frankfurt. Draesners jüngster Gedichtband subsong ist für mich momentan der spannendste und inspirierendste Gedichtband auf meinem Schreibtisch.
»Subsong«, »whisper song« oder »Plaudergesang« ist ein leiser Vogelgesang: Eine Ansammlung vertrauter Rufe und neuer Lautserien, aus dem Augenblick entstanden, aus Freude. Gedichte als Subsongs. Da wird Wortschatz weitgesungen, da dehnt die Liebe immer beides, Sprache und Herz. Subsongs sind besonders schön: sie haben keine Funktion. Es wird familiengeschwätzt, gelallt, versucht. Ohne es zu bemerken beobachtet man Poesie. Ulrike Draesner »poetisiert die Welt«: Indem sie ihr ihre Töne abnimmt, sie in Sprache übersetzt. Exakt. Melodiös. Lächelnd zugewandt.
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