Unbeschreibbare Welt
Kleine Presseschau mit Neuem im immer lesenswerten Volltext: ein erst recht lesenswertes Gespräch von Angelika Klammer mit Oswald Egger:
ANGELIKA KLAMMER Am Ende Ihres jüngsten Buchs, Triumph der Farben, steht der Satz: „Wort für Wort ist nach und nach alles in einem Bild.“ Alles also, was sich durch Schrift und Farben ausdrücken lässt – oder was man sich ausmalen kann. Am besten nähern wir uns dem Unterfangen Schritt für Schritt. Es beginnt mit Ahnungen und Annahmen, aus denen sich die Welt herausschält, mit dem Werden der Formen. Was beginnt da: ein Tag, ein Jahr oder gleich die ganze Welt?
OSWALD EGGER Die ganze Zeit, würde ich sagen, vielleicht, oder auch die Zeit ohne Zeit. Dies würde einschließen, dass Wort für Wort darin aufgehoben bleibt, geraum erscheint. Es ist insoweit ein Buch, welches das Wort, das Wortwörtliche, was allenthalben da ist, auszumalen sucht; und dieses Treiben ist ein buntes, buntes Tun, ein Übertreiben. Was damit zu tun haben kann, dass alles, was der Fall sein kann, die Welt ausgesprochen anschaulicher macht, aber mir ungeheuer – und ich weiß sie nicht darzustellen. Am besten male ich sie mir dann unbeschreiblich aus, so, wie wenn gar nichts da wäre oder gegenständig existierte dabei, was damit zu tun hat, dass mir die Welt nicht zum Beschreiben ist.
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