Der Fall Elke Erb
Neu bei Suhrkamp: Elke Erb: Das ist hier der Fall - Ausgewählte Gedichte. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Steffen Popp und Monika Rinck.
Was über mich erzählt wird
In meinem Schloß brennen fünfundzwanzig Kronleuchter
Und drei Goldfische habe ich in meinem Aquarium schwimmenUnd ich bekomme viertausend Mark für einen Vers
Und arbeite an sechs Zeilen ein JahrUnd jeden Morgen kann ich mir nach dem ersten Ei auch noch
ein zweites leisten ganz wie ich will ein Ei oder zwei1968
2020 – das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band Gutachten begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: Gedichtverdacht heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars. »Ich studierte und entkräftete die hierarchisch spaltenden Tendenzen des linearen Schreibens …, so dass vorher stumm- (dunkel-) gebliebene Zusammenhänge im sprachlichen Spiegel erschienen und sich aus ihnen neue Zusammenhänge (Erkenntnisse, Aspekte, Einsichten, Überblicke) fortschreitend bildeten«, beschreibt Elke Erb im Jahr 1988 ihr Verfahren. Aus diesem unverwechselbaren und eigenständigen Lebenswerk, das noch lange nicht beendet ist, haben Steffen Popp und Monika Rinck eine Auswahl zusammengestellt – angefangen mit ersten Arbeiten bis hin zu Erbs jüngsten Gedichten.
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