wasserhaus
der see ist im haus versunken, die wasserwände
haben sich gerichtet. das dach schwimmt auf dem stuhl,
die flügel liegen aufeinander und treiben auf der stelle.
die tür ist ein loch, das die jahre trockengelegt hat.
durch die fenster schwärmen die fische. und schnappen
nach luft. in den zimmern habe ich worte gesammelt,
jedes durfte nur einmal ausgesprochen werden.
dann löste es sich in licht auf, das in der dunkelheit schwieg.
vom himmel aus gesehen, lag das haus unter wasser.
und hatte den boden verloren. und die tage gezählt,
an denen es wartete, bis die worte sich in ihm wieder
fanden. einmal hielt ein kleines flugzeug über dem see.
und brannte. es war am hellichten tag. die schwalben
flogen tief.
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