plinius über apelles
die einen messen ihren kopf an der welt,
andere richten den blick hinaus,
er hatte zur letzten gruppe gehört.
farben im wettstreit mit der natur sind
ähnlich bis zu täuschung —
vögel picken an blauen trauben,
eine schlange auf pergament vergrämt
das getier aus den wäldern —
nicht weiter. dinge können mehr.
darum malte er, daß man vom lebenden
gesicht die todesstunde las
und klar erkannte, was hinter
berg, haus, statue oder dem mond lag,
schließlich malte er, was
nicht gemalt werden kann:
donnerschlag, wetterleuchten und blitze.
dabei blieb er bescheiden,
sein ruhm eine tafel mit nichts
als einer hauchfeinen linie, die den blick
über die grundierung
ins unendliche verwiesen hat.
bisher unveröffentlicht
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