Nachrichten von daheim (Auszug)
I
Manchmal nachts steige ich
rauf aufs Dach
sitze auf den Ziegeln
mit den Füßen in der Regenrinne
und unten
hinter der blassen Linie meiner Zehen
atmet die Stadt
atmen die Fernseher in tiefen blauen Zügen.
All die bettwarmen Gespinste
steigen und rauschen
wie ein Schwarm Tauben über die Giebel
manchmal setzt sich eines zu mir
putzt das Gefieder und
stößt sich wieder ab
ins Leere.
Aus: Und das ist alles genug, Poetenladen Verlag, Leipzig, Reihe "Neue Lyrik" der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Die Arbeit an den Gedichten dieses Buches wurde gefördert durch ein Werkstipendium des Kantons Zürich.
Besprechung von Tobias Roth
Mehr Bilder und Texte
Archiv
01.01.2021 –
Fixpoetry hat den Betrieb eingestellt. Unser Text des Tages Archiv umfasst mehr als 2500 Texte und Gedichte,...
Ulrich Koch
31.12.2020 –
Für Julietta
Dass sich schon die Haltestellen entlauben.
Der Gospelchor der Straßenbäume singt
in seinen...
Birgit Kreipe
30.12.2020 –
hier ist mein claim. meine zimmerleute haben ihn abgesteckt.
der weg, der herführt, ist magischich lief und...
Elena Mpei
29.12.2020 –
revolte der morschblühenden bauten
mitten in so-and-so-city
wir sagen: fuck the architecture of the 21st...
Christoph Wenzel
28.12.2020 –
brackwasser in den umgewidmeten badewannen
auf den viehweiden, in der tränke schwappt
der himmel, trübe suppe...
Jürgen Brôcan
27.12.2020 –
I.
(Balduin Möllhausen an Johann Georg Kohl)
prächtig blendende Zickzacklinien vor Wolken-
schwärze, eine...